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Zukunft weisende Schullandschaft schaffen

Pressemitteilung

Stellungnahme des Fraktionsvorsitzenden Dr. Luthmann am 24.11.08 im Stadtrat zum neuen städtischen Schulkonzept

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

das Problem der Neuordnung der Schullandschaft in unserer Stadt wurde über Jahre hinweg aufgeschoben. Teils weil man die sinkenden Schülerzahlen doch nur als vorübergehend betrachtete, teils weil man auch Bedenken gegenüber einschneidenden Veränderungen hatte.

Durch die bedrückenden Zahlen der demographischen Entwicklung unserer Region ist jetzt allerdings Handlungsnotwendigkeit gegeben. Hinzu kommen als neuer Aspekt die gesetzlich verankerten Vorgaben zur Ausweitung der Betreuungsangebote für unsere Kleinsten, die in allernächster Zeit von der Stadt umgesetzt werden müssen.

Dies konnte niemand vor 5 Jahren vorhersehen. Und deshalb liegen Sie, lieber Herr Kollege Petry, ganz schön daneben, wenn Sie in der Elternversammlung am Montag in Nahbollenbach publikumswirksam äußerten, die Wähler, die mit den heute zu treffenden Entscheidungen unzufrieden seien, hätten bei der letzten Kommunalwahl ja eine andere Vertretung wählen können.

Die heute vorliegenden Pläne zur Weiterentwicklung unserer Schulstandorte sind nicht nur an der Wirtschaftlichkeit orientiert, sondern auch pädagogisch sinnvoll. Die drohende und teils bereits existierende Notwendigkeit zur Bildung von Jahrgangs übergreifenden Kombiklassen an unseren Grundschulen kann nicht der Fortschritt des 21. Jahrhunderts sein, auch wenn einige das nicht so sehen wollen.

Die Vielfalt des Lehrangebotes, die Bildung von Ganztagesangeboten und die Schaffung sinnvoller Lerngruppengrößen ist unter den gegebenen Verhältnissen nicht mehr zu leisten. So bleibt uns keine andere Wahl, als den heute aufgezeichneten Weg in eine zukunftsfähige Schullandschaft zu gehen.

Besonders für die Bereiche „Daal“, Nahbollenbach, Weierbach und Georg-Weierbach bedeutet dies einen schmerzhaften Einschnitt mit dem Verlust der Schule im Ort. Deshalb können wir die nicht nur von der Elternschaft vorgetragenen Sorgen und Bedenken sehr gut nachvollziehen.

Aber, meine Damen und Herren, die allermeisten Mitglieder dieses Rates sind selbst Eltern und kennen diese Probleme nur zu gut. Ich selbst war insgesamt 25 Jahre als Elternsprecher an Grundschule und Gymnasium aktiv und kenne die Arbeit der Schulelternbeiräte.

Es geht hier für uns auch um Herstellung von Chancengleichheit für unsere Kinder, wenn Sie einmal den Übergang in die weiterführenden Schulen erfolgreich schaffen wollen. Daher ist es kein Aktivismus, sondern eine dringend notwendige und zudem von vielen Eltern mitgetragene Umstrukturierung. Nicht zuletzt notwendig, um auch die gesetzlich verankerten Betreuungsangebote für unsere Kleinsten, U3 und U2 mit der Schaffung von entsprechenden Raumangeboten in Kindertagesstätten im vorgegebenen Zeitraum und in einem finanziell vertretbaren Rahmen umsetzen zu können.

Wir als SPD-Fraktion sind entschlossen, den Weg in eine sinnvolle und zukunftsfähige neue Schullandschaft zu gehen, und werden den vorliegenden Beschlussvorschlägen zustimmen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.